„JEDER KANN AKTIV SEIN“
TIPPS VOM EXPERTEN FÜR MEHR BEWEGUNG
Wenn Dr. Rainer Glöckl morgens mit dem Fahrrad zur Arbeit in die Klinik fährt, ist für ihn eines klar: Heute ist wieder ein Tag, an dem ich Menschen zu mehr Bewegung motivieren möchte! Wir haben mit dem Diplom-Sportwissenschaftler aus dem Berchtesgadener Land über seine Erfahrungen in der Rehabilitation von Menschen mit Asthma gesprochen und ihn gefragt: Warum sollte ich als Mensch mit Asthma Sport machen und wie lege ich am besten los?
„Was viele nicht glauben:
Der größte Fehler ist körperliche Inaktivität“
Asthma und Sport – das passt zusammen und lohnt sich sogar richtig! Die Sorge vieler Menschen mit Asthma vor körperlicher Belastung kann Dr. Rainer Glöckl gut nachvollziehen, hält aber dagegen: „Mit gut eingestelltem Asthma und langsamen Belastungssteigerungen ist Bewegung das Beste, was jeder für sich und seinen Körper unterstützend tun kann.“
Vor dem Start solltest Du auf drei Dinge achten:
- Asthma-Selbsttest machen und Rücksprache mit dem Lungenfacharzt halten.
Ist hier alles OK, kann es losgehen. - Langsam anfangen und sich Unterstützung suchen. Ob Lungensportgruppe, Atem- oder Physiotherapeut – Experten können beim Einstieg helfen dranzubleiben.
- Spaß und Gesellschaft integrieren – dann fällt es leichter, den inneren Schweinehund zu besiegen.
Gründe, die Zweifel an sportlicher Betätigung auszuräumen, hat er genug: „Nicht nur wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass Sport bei Asthma die Lebensqualität verbessert. In meiner Arbeit sehe ich immer wieder, wie gut sich die Ausdauer verbessern lässt und so im Alltag – z. B. beim Treppensteigen – alles ein bisschen leichter geht, Asthma-Symptome länger ausbleiben und meine Patienten selbst spüren: „Das hilft mir, damit fühle ich mich nicht nur körperlich, sondern auch mental besser.“ Sein Fazit: Je aktiver Du bist, desto besser ist das für Dich und Dein Asthma.
Positive Effekte von Sport und Bewegung
Verbesserte Kondition, leichtere bzw. seltener Symptome, reduzierte Empfindlichkeit der Bronchien bei körperlicher Anstrengung, mehr Lebensqualität, weniger Ängste vor Belastung, positive Effekte auf das Körpergefühl und die Psyche.
„Mit dem richtigen Einstieg kann jeder Erfolg haben“
Viele seiner Patienten stellen Dr. Rainer Glöckl eine essentielle Frage: Welcher Sport ist denn der richtige für mich? Seine Antwort: „Es gibt nicht DIE richtige Sportart. Wichtig ist, den richtigen Einstieg zu finden. Also langsam starten, Dinge ausprobieren, sich nicht zu hohe Ziele setzen, lieber mehrfach in der Woche kleine, kurze Trainingseinheiten einbauen. Und dann verlässt Du Dich am besten auf das eigene Bauchgefühl: Wenn ich etwas gern mache, Spaß daran habe, dann mache ich es auch regelmäßig – das ist der Schlüssel zum Erfolg!“
Besonders geeignet für Menschen mit Asthma sind zum Beispiel Sportarten mit gleichmäßiger Intensität, wie Fahrradfahren, Wandern, (Nordic)-Walking, Schwimmen, Standard-Tanzen, etc. Und falls mal wieder die klassische Winter-Ausrede „Heute ist es so kalt, das tut mir nicht gut“ in den Kopf kommt, hat unser Experte noch einen Tipp für Dich: „Viele Sportarten lassen sich auch wunderbar ins Warme verlagern. Heimtrainingsvideos aus dem Internet können das Wohnzimmer schnell zum persönlichen Fitnessraum machen.“
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